Die Geschichte der Menschheit einfach fortzuschreiben wäre kollektiver Selbstmord

Davon ist Prof. Querulix überzeugt. Wer nicht blind und taub ist, spürt die tiefe Krise der Menschenwelt. Die von ihren äffischen Vorfahren ererbten Instinkte eines räuberischen Rudeltiers taugen offensichtlich nicht, um das Überleben der Menschheit unter den von ihr selbst geschaffenen Umständen sicherzustellen.

In den vergangenen ca. 6,5 Millionen Jahren seit sich der Mensch von seinem Verwandten, dem heutigen Schimpansen getrennt hat, hat er sich die Erde gründlich Untertan gemacht. Inzwischen wird deutlich, daß er dabei ist, die Grundlage seiner Existenz zu vernichten. Dennoch gibt es mehr als genug Menschen, die das nicht wahrheben wollen, sogar Staatspräsidenten.

Tatsächlich teilt der Mensch heute immer noch ca. 97,5 Prozent seiner Gene mit dem seiner äffischen Vorfahren. Wahrscheinlich erklärt das seine Unfähigkeit, proaktiv an der Sicherung seiner Lebensgrundlagen zu arbeiten. Beute zu machen ist immer noch das wichtigste Ziel, wie und auf wessen Kosten es auch sei. Das gegenwärtig erreichte Entwicklungsstadium des Beutekapitalismus und Banksterismus ist das Gift, das wahrscheinlich in gar nicht mehr allzu ferner Zukunft den Wohlstand und die Freiheit der Menschen vernichten und vielleicht viele Millionen auch das Leben kosten wird.

Wenn der Entwicklung nicht Einhalt geboten wird.

Von Menschen verursachte existenzielle Krisen hat es immer schon gegeben. Ihr Umfang scheint aber im Laufe der Menschheitsgeschichte zuzunehmen. Allein im 20. Jahrhundert hat sich die Menschheit zwei Weltkriege geleistet. Inzwischen bekriegen sich rund um den Erdball einige Millionen Menschen permanent und das (waffen)technische Potenzial hat einen Stand erreicht, der zur mehrfachen Vernichtung der gesamten Menschheit genügt.

Die üblichen Konflikte zwischen Staaten, Ethnien, Religionen und Wirtschaftsinteressen haben heute globale Auswirkungen. Inzwischen dürfte klar sein, daß die Menschheit nicht mehr einfach so weitermachen kann wie bisher, wenn sie nicht beabsichtigt, Selbstmord zu begehen.

Was die Menschheit in dieser kritischen Gemengelage gar nicht gebrauchen kann ist eine Weltfinanz- und Wirtschaftskrise. Aber sie wird kommen. Die Ponzi-Spieler haben gewagt und werden – wie alle ihre Vorgänger – verlieren. Der Unterschied zu allen Vorgängern liegt allerdings darin, daß sie persönlich nichts verlieren werden. Im Gegenteil. Die Verlierer werden allein viele hundert Millionen unschuldiger Menschen sein.

Der Volksmund weiß: Die erste Generation erstellt’s, die zweite erhält’s, in der dritten verfällt’s. Tatsächlich läßt sich dieses Muster von Aufbau, Erhaltung und Verfall immer wieder beobachten, in der Wirtschaft wie auch in der Politik. Offenbar werden Erfahrungen nicht ausreichend weitergegeben, obwohl sie ja ohne weiteres zugänglich wären, wenn Mensch nur wollte. Aber sei’s drum. Für uns Heutigen wäre es wichtig, uns auf das unvermeidliche Debakel gut vorzubereiten. Das wäre ein erster Schritt aus dem Teufelskreis des Drei-Generationen-Zyklus hinaus.

Die anstehende globale Finanz- und Wirtschaftskrise bietet die Chance einer grundlegenden Reform des deutschen Finanz- und Sozialsystems mit dem Ziel der Allgemeinwohlverträglichkeit, der Gerechtigkeit und der Transparenz.

In einer kleinen Studie, die vor wenigen Jahren erschienen ist, wurde z.B. ein Vorschlag gemacht, der im Rahmen einer Vereinfachung und gerechteren Gestaltung des Sozial- und Steuersystems umgesetzt werden könnte. Die Studie trägt den Titel „Unbedingtes individuelles Grundeinkommen in Gestalt einer negativen Einkommensteuer - Kernstück einer unvermeidlichen Radikalreform unserer Gesellschaft“.

Der Titel deutet darauf hin, daß es dem Verfasser vornehmlich, aber nicht allein um die sozial angemessene Lösung eines ökonomischen Problems geht, sondern um nicht weniger als die soziale und politische Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Das in der Studie geforderte Grundeinkommen soll nicht nur mehr Steuergerechtigkeit bringen, sondern die Menschen auch mit den absehbaren sozialen Folgen des künftigen technischen Fortschritts versöhnen. Zugleich eignen sich die Vorschläge dazu, die Binnenwirtschaft so stabilisieren, daß die Abhängigkeit von Exporten minimiert wird.

Nicht nur soziale Ungleichheit soll mit dem Vorschlag eines unbedingten individuellen Grundeinkommens künftig verringert und die Ausbeutung durch die Eigentümer der Produktionsmittel verhindert werden. Es sollen damit auch alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger gerechter am gemeinsam erarbeiteten Volkseinkommen beteiligt werden und ihnen die Freiheit gegeben werden, sich unabhängig von der Entlohnung an den notwendigen gesellschaftlichen Arbeiten zu beteiligen.

Ob die in oder nach der Krise Herrschenden die Kraft haben, unser Land, unsere Gesellschaft wirklich zukunftsfähig zu machen? Die Hoffnung stirbt, wie man so sagt, zu letzt.

Die Studie ist als eBook (ISBN 978-3-943788-18-1, PDF) oder (ISBN 978-3-943788-32-7, ePub) für je 9,95 Euro beim eVerlag READ – Rüdenauer Edition Autor Digital (www.read.ruedenauer.de) erschienen und dort sowie in jeder gut sortierten (Internet-)Buchhandlung erhältlich.

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