„Mother’s Day“ – Zehn Unternehmen öffneten ihre Turen fur arbeitslose Mutter aus Bonn.

Am 15 Mai 2017 konnten 25 arbeitssuchende Mutter im Rahmen des vom Jobcenter Bonn erstmals veranstalteten „Mother´s Day“ bei Bonner Arbeitgebern einen Blick hinter die Kulissen werfen.
___________________________________________


Erstkontakt zwischen Müttern und Arbeitgebern

Viele Menschen begegnen dem Thema Langzeitzeitarbeitslosigkeit nach wie vor mit Vorurteilen. Dabei hat Langzeitarbeitslosigkeit sprichwörtlich viele Gesichter. Eines von ihnen sind Mütter, die aufgrund der Kindererziehung beispielsweise ihre Ausbildung abgebrochen haben oder keine Möglichkeiten zum Berufseinstieg in Teilzeit finden.

Das Jobcenter Bonn verfolgt neben der Vermittlung seiner Kundinnen und Kunden das Ziel, Stigmata in Bezug auf das Thema Langzeitarbeitslosigkeit bei Arbeitgebern aber auch in der Bonner Öffentlichkeit abzubauen.

Als Folge dessen wurde in diesem Jahr der erste „Mother’s Day“ ins Leben gerufen – ein Veranstaltungsformat, das zum Ziel hatte, arbeitslosen Müttern einen Einblick in hiesige Unternehmen und deren Arbeitsabläufe zu ermöglichen.
Die Vermittlung in eine Anstellung stand beim „Mother’s Day“ nicht im Vordergrund. „Es ging in erster Linie darum, einen Erstkontakt zwischen den Müttern und Arbeitgebern zu ermöglichen und den Müttern gleichzeitig Impulse für einen Wiedereinstieg in den Beruf zu geben“, erläutert Robert Zirbes, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Bonn.


Der Job als Ausgleich zur Erziehungsarbeit

Drei der insgesamt 25 Teilnehmerinnen am „Mother´s Day 2017“ besuchten die Agentur für Dialogmarketing Prodialog in Bonn. Das auf In- und Outbound spezialisierte Unternehmen bietet mit seinen flexiblen Arbeitszeitmodellen gute Voraussetzungen für Mütter. „Circa 30 Prozent unsere Mitarbeiter sind Mütter, die in Teilzeit arbeiten“, erzählt Beate Scholz, Mitglied der Geschäftsführung bei Prodialog. „Die Mütter bei Prodialog arbeiten sehr effizient, was sie für uns als Mitarbeiter interessant macht und den Frauen gleichzeitig die Möglichkeit gibt, neben dem Job noch genügend Zeit für die Familie aufzubringen“, so Scholz, die selbst Mutter ist und in Teilzeit arbeitet. Scholz unterstreicht, dass die Arbeit bei Prodialog von den Müttern häufig als Ausgleich zur Erziehungsarbeit gesehen wird.
Eigenen Aussagen zufolge wächst das in Bonn und Aachen ansässige Unternehmen derzeit stark und schafft damit neue Arbeitsstellen für rund 40 Mitarbeiter.


„Jobcenterkunden sind nicht faul und dumm.“

Viele Mütter, die am „Mother´s Day 2017“ teilgenommen haben, sahen diesen Tag als Chance, um in Arbeitsbereiche reinzuschnuppern, mit denen sie sonst niemals in Berührung gekommen wären. Außerdem hätten auch sie den Anreiz zu zeigen, dass die Vorurteile gegenüber Jobcenterkunden nicht stimmen, erklärt eine der Teilnehmerinnen bei Prodialog. „Jobcenterkunden sind nicht faul und dumm“, betont sie. „Oft fehlt uns nur die Gelegenheit, den Menschen das zu zeigen.“ Sie und viele andere Teilnehmerinnen des „Mother´s Day“ zeigten sich dankbar für die Initiative des Jobcenters Bonn und die gebotenen Einblicke in die Unternehmen.

Das Jobcenter Bonn zieht ein positives Resümee aus dem „Mother´s Day 2017“. „Die durchweg positiven Rückmeldungen von Arbeitgebern und Müttern zeigen uns, dass der ‚Mother´s Day’ genau der richtige Ansatz ist, um beide Seiten zusammenzubringen. Einige Mütter wurden nach der Veranstaltung von den Arbeitgebern sogar um eine ausformulierte Bewerbung gebeten, was am Ende vielleicht doch noch die ein oder andere Vermittlung in Arbeit nach sich zieht“, erzählt Robert Zirbes erfreut. „Die Überlegung, im nächsten Jahr eine Neuauflage des ‚Mother´s Day’ durchzuführen, ist naheliegend“, schließt der stellvertretende Geschäftsführer.

Unter den insgesamt 10 teilnehmenden Unternehmen befanden sich auch Betriebe wie die Lehmanns Catering GmbH, das Evangelische Seniorenheim Theresienau oder das Maritim Hotel.

___________________________________________

Partner:

Wir freuen uns sehr, dass wir bei der Kontaktaufnahme der Unternehmen anlässlich des „Mother’s Day“ durch das Netzwerk FAMILIENBEWUSSTE UNTERNEHMEN Bonn/Rhein-Sieg unterstützt wurden:

„Niemand sollte das Potential weiblicher Fachkräfte unterschätzen. Die Idee des „Mother´s Day“ hat uns daher direkt überzeugt, denn trotz Mutterschaft möchte sich die aktuelle Frauengeneration stärker auf dem Arbeitsmarkt einbringen. Wir freuen uns daher, dass sich einige Unternehmen aus unserem Netzwerk aktiv am Mother’s Day beteiligen“, sagt Elke Graff, Projektleiterin des Netzwerks FAMILIENBEWUSSTE UNTERNEHMEN Bonn/Rhein-Sieg. Initiatorin des Unternehmensverbundes ist das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Bonn/Rhein-Sieg, dass kleine und mittelständische Arbeitgebende aus der Region bei der Einführung familienbewusster Personalpolitik unterstützt.
___________________________________________