Psychotherapie in Bremen: Dr. Marcus Khalil informiert über Verhaltenstherapie und Psychoanalyse

In seiner Arbeit begegnet Dr. Marcus Khalil immer wieder eine markante, regionale Besonderheit. Die Welt der Psychotherapie ist in zwei Hauptströmungen gespalten, erklärt der Psychologische Psychotherapeut mit eigener Praxis in Bremen. Die beiden wichtigsten Ansätze heißen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse. Anders als in vielen anderen Gegenden sind die Psychoanalyse und ihre Weiterentwicklungen im kleinsten Bundesland noch immer der verbreitetste Ansatz.

Verhaltenstherapie

Die verhaltenstherapeutische Vorgehensweise wird gelegentlich mit dem Satz zusammengefasst: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Der Behandlung aller psychischen Störungen ist in der Verhaltenstherapie gemeinsam, dass man aktiv versucht, etwas zu verändern. Patient und Therapeut erarbeiten sich gemeinsam ein grundlegendes Verständnis davon, wie es zu dem jeweiligen Problem gekommen ist. Dann versuchen sie, dieses Problem zu lösen.
Der Verhaltenstherapeut Dr. Khalil beschreibt die Vorgehensweise in seiner Praxis in Bremen folgendermaßen: „Am Anfang einer Behandlung frage ich mich: Welche neuen Fähigkeiten benötigt der Patient? Was müsste er tun, um seine Schwierigkeiten zu meistern? Und wie kann er die dafür erforderlichen Schritte erlernen?“
Weitere Informationen hat der Psychologe auf seiner Praxis-Homepage www.marcuskhalil.com zusammengestellt. Hierauf erläutert er auch, dass ein Vorteil des Verfahrens in seiner starken wissenschaftlichen Fundierung besteht. In einer der bekanntesten Studien zum Vergleich unterschiedlicher Psychotherapieverfahren urteilt der Psychologie-Professors Klaus Grawe daher, die Verhaltenstherapie habe ihre Wirksamkeit „mit deutlichem Abstand vor anderen Therapieformen“ nachweisen können (1).

Analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Während der Psychotherapeut in der Verhaltenstherapie eher die Rolle eines aktiven Trainers innehat, nimmt er sich in den psychodynamischen Verfahren stark zurück. Diese gehen auf die psychoanalytische Theorie von Sigmund Freud (1856-1939) zurück und können in der vertragsärztlichen Versorgung unter der Bezeichnung analytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ausgeübt werden.
Die Behandlung konzentriert fast ausschließlich auf Gespräche. In der analytischen Psychotherapie gilt das freie Assoziieren: der Patient berichtet möglichst ungefiltert von allem, was ihm durch den Kopf geht. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie sprechen Therapeut und Patient hingegen über ein festgelegtes Thema.
Verhaltenstherapie versucht, konkrete Probleme aus der Welt zu schaffen – z.B. die Angst, vor einer Gruppe zu reden. Psychoanalytiker haben hingegen das Ziel, dass der Patient Einsichten in frühkindliche Konflikte gewinnt, die ihn nach ihrer Auffassung unbewusst auch im heutigen Leben beeinflussen. Wenn dies erreicht sei, würde sich das konkrete Problem (wie z.B. die Redeangst) von selbst lösen.

Die Situation in Bremen

Anders als an den meisten anderen Hochschulen hat die Psychoanalyse an der Universität Bremen eine lange Tradition. Erst in der jüngeren Vergangenheit ist sie dort hinter der verhaltenstherapeutisch geprägten Forschung immer mehr zurückgetreten. Dies mag zumindest teilweise erklären, wieso in der Hansestadt auch ungewöhnlich viele praktisch tätige Psychotherapeuten auf Freuds Spuren wandeln.

Quellenangabe:
(1) Margraf, J.: Hintergründe und Entwicklung, S. 22f. In: Margraf, J. und Schneider, S. (Hrsg.): Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen. Heidelberg: Springer Medizin Verlag.