openPR Logo
Pressemitteilung

Krankenkassenbeiträge und Insolvenz

News abonnierenPressekontakt | Politik, Recht & Gesellschaft

Pressemitteilung von: Kanzlei Scheibeler

/ PR Agentur: Kanzlei Scheibeler
Rechtsanwältin Dr. Elke Scheibeler

Rechtsanwältin Dr. Elke Scheibeler

Krankenkassenbeiträge haben in der Insolvenz des Arbeitgebers eine besondere Bedeutung. Hierbei wird unterschieden zwischen dem sog. Arbeitnehmerbeitrag und dem Arbeitgeberbeitrag.
------------------------------

Ersterer wird vom Gehalt des Arbeitnehmers abgezogen und ist auf der Gehaltsabrechnung ausgewiesen. Den Arbeitgeberbeitrag muss der Firmeninhaber zusätzlich aus eigener Tasche entrichten. Wenn der Arbeitnehmerbeitrag nicht an die Krankenkasse gezahlt wird, weil das Geld knapp ist, stellt dies in der Regel eine Straftat im Sinne des § 266 a BGB dar. Daher ist einem Unternehmer in der Krise in jedem Fall zu empfehlen, die Arbeitnehmeranteile Krankenkassenbeiträge zu bezahlen. Bei Raten auf Rückstände oder Teilzahlungen sollte eine Tilgungsbestimmung getroffen werden, dass die Arbeitnehmerbeiträge bedient werden sollen.

Krankenkassenbeiträge im Insolvenzverfahren eines Einzelunternehmers

Das Nichtzahlen von Krankenkassenbeiträgen kann aber nicht nur zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Einzelunternehmer oder die Geschäftsleitung einer Gesellschaft führen. Bei der Insolvenz eines Einzelunternehmens werden nämlich die Forderungen der Krankenkassen regelmäßig als solche aus unerlaubter Handlung beim Insolvenzverwalter angemeldet. Diese sind selbst bei sonst ordnungsgemäßen Verhalten im Insolvenzverfahren gemäß § 302 InsO nicht von der Restschuldbefreiung erfasst. So verbleiben trotz erfolgreich durchlaufenem Insolvenzverfahren oftmals noch Zahlungsforderungen im vier- bis fünfstelligem Bereich.

An dem Bestand der Forderung ändert auch nichts, dass die Arbeitnehmer in den betreffenden Zeiträumen Insolvenzausfallgeld erhalten haben und quasi vom Arbeitsamt bezahlt worden sind. Gemäß § 175 SGB III werden die Krankenkassenbeiträge zwar von der Bundesagentur für Arbeit im Insolvenzgeldzeitraum an die Krankenkassen erstattet. Die Beitragsforderungen verbleiben jedoch bei den Krankenkassen.

Gegen die Eigenschaft einer solchen Forderung aus unerlaubter Handlung kann sprechen, wenn der Arbeitgeber aufgrund eines im Rahmen der vorläufigen Insolvenz angeordneten Verfügungsverbotes nicht in der Lage war, die Arbeitnehmeranteile der Krankenkassenbeiträge zu tilgen. Gleiches gilt für Zeiträume vor dem vorläufigen Insolvenzverfahren, in denen z.B. aufgrund einer Kontenpfändung keine Zahlungen mehr möglich waren.

Insolvente Einzelunternehmer sollten Forderungsanmeldungen der Krankenkassen aus unerlaubter Handlung genau prüfen und dieses Merkmal im Prüfungstermin nötigenfalls bestreiten. Je nach Sachlage ist oftmals möglich, im Nachgang durch Verhandlungen mit den Krankenkassen eine Korrektur der Anmeldungen zu erwirken. So können die Summen, die nach Restschuldbefreiung zu zahlen sind, reduziert werden.

Gleiches gilt für die Geschäftsleitung insolventer Unternehmen, die von den Krankenkassen aus §§ 823 BGB i.V.m. § 266 a StGB auf Zahlung in Anspruch genommen werden. Auch hier sollte für jeden Zeitraum untersucht werden, ob es noch möglich war Zahlungen zu leisten.

Haben Sie Fragen zu Krankenkassenbeiträgen im Insolvenzverfahren? Vereinbaren Sie einen Termin in meinem Büro.




------------------------------

Pressekontakt:

Kanzlei Scheibeler
Frau Elke Scheibeler
Heinz-Fangman-Str. 2
42287 Wuppertal

fon ..: 0202 76988091
web ..: http://www.kanzlei-scheibeler.de
email : E-Mail
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.
< div

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 956160 • Views: 599

Diese Meldung Krankenkassenbeiträge und Insolvenz bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Krankenkassenbeiträge und Insolvenz teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von Kanzlei Scheibeler


Das könnte Sie auch interessieren:

Geänderte Regeln für die Beitragsbemessung
Geänderte Regeln für die Beitragsbemessung
… entwickelt. Auch die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hat die bisherigen Beitragsmaßstäbe aufgrund der gesetzlichen Anforderungen vereinheitlicht. Die Krankenkassenbeiträge für landwirtschaftliche Unternehmer und mitarbeitende Familienangehörige werden zwar wie bisher anhand von 20 Beitragsklassen berechnet – allerdings auf …
Deutschland wettbewerbsfähiger machen
Deutschland wettbewerbsfähiger machen
… http://www.bvmw.de, Mario Ohoven, vorgeschlagen. „Der Griff in die Rentenkasse, die Anhebung der Beiträge zur Pflegeversicherung und die für 2009 zu erwartenden höheren Krankenkassenbeiträge treiben die Lohnzusatzkosten weiter nach oben. Statt die Klein- und Mittelbetriebe zu entlasten, werden ihnen immer neue zusätzliche Lasten aufgebürdet." Der Mittelstandspräsident …
Helmut Plagemann, Unternehmensberater
"hpc Chancen 2009" sorgt für ein weiteres Erfolgsjahr in mittelständischen Unternehmen
… diesen Zeiten fast ausschliesslich negative Nachrichten. Diese reichen vom amerikanischen Finanzskandal, der auch uns inzwischen erreicht hat, über die zum Jahreswechsel steigenden Krankenkassenbeiträge mit den damit steigenden Lohnnebenkosten bis zu den steigenden Benzin- und Heizkosten und vieles mehr. Jedoch, Chancen gibt es auch in diesen Zeiten. …
Deutsches Gesundheitsbewußtsein katastrophal
Deutsches Gesundheitsbewußtsein katastrophal
… veröffentlicht. Vorrangig gibt der deutsche sein Geld für seinen Liebling dass “Auto“ aus, gefolgt von Genussmitteln, Luxusgütern sowie Unterhaltungselektronik und Urlaub. Selbst jährlich steigenden Krankenkassenbeiträge lassen ihn nicht aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. So etwas wie Eigenverantwortung für den eigenen Körper scheint ihm alle Male fremd zu sein. …
Rentner bekommen seit Juli mehr Geld
Rentner bekommen seit Juli mehr Geld
… Altersvorsorge berücksichtigt. Das so verringerte Nettoeinkommen der Arbeitnehmer lässt auch die Rentenerhöhung um 0,5 Prozent geringer ausfallen. Hinzu kommen die jetzt angestiegenen Krankenkassenbeiträge, so dass die Renten zumeist nur um einen kleinen Betrag ansteigen dürften. Wer Kinder erzogen hat, wird dafür von der Rentenversicherung belohnt. …
Geänderte Regeln für die Beitragsbemessung
Geänderte Regeln für die Beitragsbemessung
… entwickelt. Auch die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hat die bisherigen Beitragsmaßstäbe aufgrund der gesetzlichen Anforderungen vereinheitlicht. Die Krankenkassenbeiträge für landwirtschaftliche Unternehmer und mitarbeitende Familienangehörige werden zwar wie bisher anhand von 20 Beitragsklassen berechnet – allerdings auf …
Deutsche leisten über 150 Mio € unnötige Medikamenten-Zuzahlungen
Deutsche leisten über 150 Mio € unnötige Medikamenten-Zuzahlungen
… Hintergrund. Dabei müssen nach Einführung des Gesundheitsfonds und des Einheits-Beitragssatzes von 15,5 % ab Januar 2009 die meisten gesetzlich Versicherten deutlich höhere Krankenkassenbeiträge zahlen. Umso wichtiger ist es daher, unnötige Kosten einzusparen, z.B. bei den Zuzahlungen für Medikamente. Nach Berechungen der DAP GmbH leisteten Patienten …
Wenn die Krankenversicherung die Existenz bedroht
Wenn die Krankenversicherung die Existenz bedroht
Sind Krankenkassenbeiträge für Existenzgründer und Kleinunternehmer finanzierbar? Bad Salzungen, 26. Oktober 2009. Der Unternehmerstammtisch Wartburgkreis möchte mit einer Veranstaltung am 9. Dezember 2009 über ein bislang wenig beachtetes Thema informieren: Selbständige in der gesetzlichen Krankenkasse. Um 18 Uhr sind interessierte Existenzgründer …
Krankenkassenbeiträge sind für Kleinselbständige wirtschaftsfeindlich
Krankenkassenbeiträge sind für Kleinselbständige wirtschaftsfeindlich
… wechseln, egal ob er ein Ladengeschäft oder eine Ein-Personen-Firma eröffnet, wird schnell all seiner Hoffnungen, seiner Motivation und seines Enthusiasmus beraubt, wenn er die Krankenkassenbeiträge mitgeteilt bekommt. Ein Selbständiger zahlt mindestens 300 € pro Monat an Krankenkassenbeitrag. Nur wenn sein Einkommen unter 400 € pro Monat liegt und seine …
Die Macher von Hartz IV planen große Änderungen
Die Macher von Hartz IV planen große Änderungen
… Einschränkung von Grundrechten ( Selbstbestimmung - Datenschutz - etc.) - Wegfall von Rentenbeiträgen bei Bezug von ALG II oder Sozialgeld - Absenkung der Krankenkassenbeiträge bei Bezug von ALG II oder Sozialgeld - dadurch nur noch minimale gesundheitliche Versorgung bei “Gefahr im Verzug - Wegfall von Vermögen jeglicher Art ------------------------------------------------------------------------------------------------

Sie lesen gerade: Krankenkassenbeiträge und Insolvenz