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Jahrbuch Intensivmedizin: Bei reanimierten Patienten frühzeitigen Therapieabbruch vermeiden

Werner Kuckelt, Peter H. Tonner (Hrsg.) Jahrbuch Intensivmedizin 2017

Werner Kuckelt, Peter H. Tonner (Hrsg.) Jahrbuch Intensivmedizin 2017

Jahrbuch Intensivmedizin: Eine aktuelle Studie zur Intensivtherapie reanimierter Patienten belegt, dass zu häufig zu früh eine infauste Prognose gestellt und die Behandlung vorzeitig abgebrochen wurde; ein Viertel der Patienten hätte überleben können, die Mehrheit in gutem neurologischem Zustand. Dr. Hendrik Drinhaus und Professor Dr. Bernd W. Böttiger (Köln) berichten in ihrem Beitrag zum aktuellen Jahrbuch Intensivmedizin detailliert über die Möglichkeiten der Intensivtherapie und Prognosestellung bei reanimierten Patienten.

"Grundsätzlich soll die Prognosestellung bei komatösen Patienten nicht früher als 72 Stunden nach Wiedereinsetzen des Spontankreislaufs (ROC) und in Abwesenheit von Diagnose-Störfaktoren wie Sedierung, Muskelrelaxation, Hypothermie, Hypoglykämie oder anderen gravierenden Störungen der Homöostase stattfinden.

Die Basis der Prognostizierung bildet die klinisch-neurologische Untersuchung, ergänzt um eine oder mehrere technische Untersuchungen. Beidseits abwesende Pupillen- und Kornealreflexe sagen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit eine schlechte Prognose im Sinn einer dauerhaften Bewusstlosigkeit oder eines minimally conscious state voraus. Die zuverlässigste technische Untersuchung ist die Messung der kortikalen somatosensorisch evozierten Potentiale des nervus medianus mit einer Latenz von 20 Millisekunden ..."

Die Autoren beschreiben detailliert das weitere Vorgehen und betonen: "Generell sollte eine Prognose multimodal basiert sein." Methoden, die eine günstige Prognose anzeigen, sind bisher nicht ausreichend validiert.

Die Autoren präzisieren in ihrem Beitrag zum Jahrbuch Intensivmedizin den zeitgemäßen Wissensstand zu den Problemfeldern

- Thoraxkompressionen: wie schnell? wie tief?
- Atemwegssicherung und Beatmung
- Defibrillation: wann? wie?
- Medikamente: was? wieviel? wann? bei wem?
- Spezielle Situationen: Trauma, Lungenembolie etc.
- Was ist direkt bei der Aufnahme des Patienten zu tun?
- Koronarangiographie oder Computertomographie?
- Temperaturmanagement/Hypothermie
- Beatmung: wieviel Sauerstoff, wieviel Kohlendioxid?
- Allgemeine Intensivtherapie: Elektrolyte, Blutzucker, Blutdruck
- Prognostizierung
- Prävention des innerklinischen Kreislaufstillstands

>> Werner Kuckelt, Peter H. Tonner (Hrsg.) Jahrbuch Intensivmedizin 2017. Pabst, 276 Seiten. Hardcover ISBN 978-3-95853-260-1. ISBN eBook 978-3-95853-261-8
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