openPR Logo
Pressemitteilung

Die Digitalisierung in der Werkstatt und am Fertigungsband

Die Digitalisierung der Industrie gilt als vierte industrielle Revolution. Ende des 18. Jahrhun­derts begann die Mechanisierung, gefolgt von der Massenproduktion mithilfe von elektrischer Energie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dann setzte die Automa­tisierung durch Einsatz von Elektronik und IT Anfang der 70er­Jahre ein. Industrie 4.0 nun, ist das Zusam­menwirken von Mechanik, Elektronik und Software. Die Digitalisierung wird Wirtschaft, Arbeit und unser Alltagsleben grundlegend verän­dern. In einigen Bereichen des Mittelstandes sind bereits heute tief greifende Veränderun­gen auszumachen. Im Vordergrund des Wandels steht zwar die Industrie. Doch auch Handwerker und Dienstleistungsbetriebe sind betroffen. Schon bald wird auch ein Schreiner mit intelligenten Maschinen effizienter arbeiten können. Der Mittelstand muss bei der Digitalisierung auf Augenhöhe mit den großen Unternehmen bleiben, da die mittelständischen Unternehmen eng mit den großen Unternehmen verzahnt sind. In rund 75 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist die Digitalisierung erst in Teilbereichen umgesetzt. Laut einer deutschlandweiten Umfrage über 403 Sparkassen hinweg ist die Digitalisierung, wie zu erwarten, in Industriebetrieben am weitesten entwickelt. Mehr als die Hälfte von ihnen ist hier schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Im Baugewerbe hingegen sind nur drei Prozent der Unternehmen in einem fortgeschrittenen Stand. Bei einem Drittel der Bauunternehmen sind die Digitalisierungsprojekte erst in der Planung, 38 Prozent haben sie zum Teil umgesetzt. Ein großes Hemmnis ist nach Angaben der Firmenkundenbetreuer der Sparkasse, die Mentalität vieler Unternehmer in KMU. Solange die Geschäftsleitung von der Dynamik und der Wucht, mit der die Digitalisierung vonstatten gehen wird, nicht erkennt, werden keine Investitionen in dem Bereich getätigt. Vorteile haben hier Start-Ups und junge Unternehmen. Der Modernisierung stehen hier keine gewachsenen Strukturen und Gewohnheiten entgegen. Die Unsicherheit, mit der etablierte Unternehmen agieren ist nur allzu verständlich. Wie bei allen bahnbrechenden Neuerungen gibt es bei der Industrie 4.0 nur wenige Orientierungspunkte für die Unternehmen. Welche Investitionen wann gewinnbringend sind lässt sich kaum verlässlich vorhersagen. Je nach Branche, Größe des Unternehmens und Wettbewerbsverhältnissen wird die Antwort unterschiedlich ausfallen. Aus diesem Grund muss sich in der Geschäftsleitung mit dem Thema befasst werden, ein Handeln in der Führungsebene ist notwendig. In der Umfrage wurde deutlich, dass sich allerdings in kleineren Unternehmen meist nur Spezialisten mit dem Thema der Digitalisierung beschäftigen. Erst wenn der Umsatz eines Unternehmens eine gewisse Schwelle überschritten habe, fiele die Zuständigkeit Vorstandsmitgliedern zu. Mit der Höhe des Jahresumsatzes steigt auch der Grad der Digitalisierung in einem Unternehmen: Bei Unternehmen mit Umsätzen zwischen 25 Mio. und 50 Mio. Euro sehen zwei Drittel der Befragten einen fortgeschrittenen oder weit fortgeschrittenen Stand. Für Umsätze zwischen fünf Mio. und 25 Mio. Euro gibt dies immerhin noch ein Drittel der Experten an. Bei Unternehmen, die weniger als eine Million im Jahr umsetzen, wird sehr selten ein weit fortgeschrittener oder fortgeschrittener Stand im Bezug auf die Digitalisierung verzeichnet. Im Handel haben bereits 25 Prozent der Unternehmen ein fortgeschrittenes oder weit fortgeschrittenes Stadium erreicht. Die treibende Kraft des Wettbewerbs ist der größte Faktor für diese Unternehmen, die Digitalisierung voranzutreiben. Schlusslicht in der Statistik ist das Handwerk: bei zwei Dritteln der Unternehmen sind die Projekte noch im Planungsstadium oder es wurden sich noch keine Gedanken zur Digitalisierung gemacht. Allerdings ist zu erwähnnen, dass manche Handwerksbetriebe, die größeren Unternehmen zuliefern, schon sehr weit digitalisiert sind. Laut der Umfrage ist nicht allein die Branche (Industrie, Handel, Handwerk, Baugewerbe, sonstige Dienstleistungen) für den Grad der Digitalisierung verantwortlich, sondern verstärkt die Größe des Unternehmens. Der zentrale Rohstoff der Digitalisierung sind Daten. Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmen werden sein, Daten zu erfassen, zu verarbeiten, zu verknüpfen und zu schützen. Die gesamte Wertschöpfungskette wird von der Digitalisierung betroffen sein. Von der Produktion, über die Logistik hin zu Personalmanagement und Kostenkontrolle. Für zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen ist die Effizienzsteigerung der wichtigste Treiber für die Digitalisierung. Danach folgen Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsvorteile. Eine Blaupause für die digitale Transformation gibt es nicht. Aber die Industrie 4.0 bietet viele Chancen für die Unternehmen. Gerade kleinen und mittleren Unternehmen eröffnen die neuen Techniken eröffnen Chancen im Wettbewerb, sofern neue Instrumente schnell und flexibel angewendet werden. Dazu können gehören: die systematische Analyse großer Datenmengen (Big Data), eine gezielte Kundenansprache, intelligente Vernetzung, niedrigere Kosten und eine effi­zientere Produktion. Die Unternehmen kön­nen neue Märkte erschließen. Andererseits werden neue Wettbewerber auftreten. Nicht selten wird die Entwicklung ganz neuer Geschäftsmodelle notwendig sein. Wertschöpfungs- und Lieferketten werden sich verändern, Wettbewerber mit kundennahen Angeboten werden auftreten. In der industriellen Anwendung lassen sich so Prozesse in Echt­zeit an verschiedenen Orten steuern und koordinieren. Die Auslastung der Anlagen kann erhöht werden, weil Maschinen unter anderem selbsttätig Ersatzteile bestellen werden können. Die Produktion wird flexibler, individueller und billiger, auch durch Verbesserung der Lagerhaltung. Im Mittelpunkt von Industrie 4.0 stehen die sogenannten cyber­physischen Systeme (CPS). Es handelt sich dabei um Netzwerke kleiner, mit Sensoren („Augen und Ohren“) und Aktoren („Hände und Füße“) versehener Computer. Diese werden als sogenannte ein­gebettete Systeme in Geräte, Maschinen, Materialien und Produkte integriert und über das Internet miteinander verbunden (Internet der Dinge). In nicht allzu ferner Zukunft wird es Milliarden in diesem Sinne intelligenter Produkte geben. Sie werden von ihrem Produktionszeitpunkt bis zu ihrer Verschrottung oder dem Recycling mit dem Internet verbunden sein. Durch die Vernet­zung von Maschinen und Produkten entste­hen riesige Datenmengen (Big Data). Die Verknüpfung der Daten ist für den Erfolg entscheidend (Smart Data). Diese erfolgt horizontal, zwischen den an der Produktion beteiligten Unternehmen, und vertikal, auf den verschiedenen Stufen des produzieren­den Unternehmens. Für die Auswertung sind innovative Analysetools notwendig. Außer­ dem sind die großen durch cyber­physische Systeme erzeugten Datenmengen nur durch Cloud­Technologien effizient zu nutzen. Außerdem werden additive Fertigungsverfahren, wie der 3D-Druck entstehen. Nur so kann die technisch mögliche, vollständige Individualisierung der Produkte nach den Wünschen der Kunden umgesetzt werden.

Die Bruttowertschöpfung der deutschen Industrie kann bis 2025 durch die Digitalisierung um 425 Mrd. Euro steigen. Für die europäische Industrie wird sogar ein Potenzial von 1,25 Billionen Euro ermittelt. Die größten Zuwächse beim Umsatz in der Automobilindustrie (10,5 Mrd. Euro), dem Maschinenbau (6,4 Mrd. Euro) und der Elek­trotechnik (4,7 Mrd. Euro) erwartet. Die Schätzungen müssen allerdings als optimistisch gelten, da sie unterstellen, dass die notwendigen Investitionen auch getätigt werden. Der Mittelstand steht in Deutschland kerngesund da. Die Eigenkapitalquote steigerte sich von 22,6 Prozent im Jahr 2014 auf 26,8 Prozent im Jahr 2015. Die Finanzierungssituation ist weiterhin hervorragend. Die hohe Eigenkapitalquote ist aber auch ein Ausdruck einer hartnäckigen und anhaltenden Zurückhaltung der mittelständischen Unternehmen bei Investitionen. Ein weites Betätigungsfeld eröffnet sich hier unter dem großen Trend „Digitalisierung“ Und es ist auch ein Bedarf für verstärkte Anstrengungen zur Digitalisierung im deutschen Mittelstand festzustellen. Dies abzuarbeiten ist geboten, will der deutsche Mittelstand seine auch international gute Aufstellung und Wettbewerbsfähigkeit erhalten und ausbauen.
Diese Pressemeldung wurde auf openPR veröffentlicht.

KOSTENLOSE ONLINE PR FÜR ALLE
Jetzt Ihre Pressemitteilung mit einem Klick auf openPR veröffentlichen
News-ID: 951953 • Views: 484

Diese Meldung Die Digitalisierung in der Werkstatt und am Fertigungsband bearbeiten oder deutlich hervorheben mit openPR-Premium

Pressetext löschen Pressetext ändern

Mitteilung Die Digitalisierung in der Werkstatt und am Fertigungsband teilen

Disclaimer: Für den obigen Pressetext inkl. etwaiger Bilder/ Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Wenn Sie die obigen Informationen redaktionell nutzen möchten, so wenden Sie sich bitte an den obigen Pressekontakt. Bei einer Veröffentlichung bitten wir um ein Belegexemplar oder Quellenennung der URL.

Weitere Mitteilungen von Cosh Computersysteme


Das könnte Sie auch interessieren:

So unterstützen Start-ups bei der Digitalisierung von Geschäftsmodellen
… Fehlern lernen“ am 3. November 2016 im Düsseldorfer Kesselhaus - TA Triumph-Adler GmbH auch 2016 Partner der Konferenz - Themen-Werkstatt: Können Start-ups bei der Digitalisierung von Geschäftsmodellen helfen? Nürnberg, 25.10.2016. Aus Fehlern kann wertvolles Wissen entstehen: Davon sind die über 200 Entrepreneure, Unternehmer und Gründer überzeugt, die …
Neue DEx-Werkstatt „Digitale Transformation und Demografi-scher Wandel“ - Start 14. April 2016 in Köln -
… Lösungsansätze zu entwickeln. Digitale Transformation und Demografischer Wandel Der Umgang mit Veränderungen gehört zum Alltag von Unternehmen. Die beiden Megatrends Digitalisierung und Demografischer Wandel fordern Unternehmen auf sehr unterschiedliche Weise. Während viele kleinere Unternehmen die demografischen Entwicklungen aufgrund des schleichenden …
Treffpunkt für digitale Zukunftskommunen
Treffpunkt für digitale Zukunftskommunen
… erforderlich. Mit der zweiten Auflage der Morgenstadt-Werkstatt im November 2017 in Stuttgart, bieten das Fraunhofer IAO und das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg allen Stakeholdern für Stadt- und Regionalentwicklung eine Plattform mit vielen kreativen Formaten, um ihre individuellen Fragestellungen oder Lösungen …
Treffpunkt für digitale Zukunftskommunen
Treffpunkt für digitale Zukunftskommunen
… erforderlich. Mit der zweiten Auflage der Morgenstadt-Werkstatt im November 2017 in Stuttgart, bieten das Fraunhofer IAO und das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg allen Stakeholdern für Stadt- und Regionalentwicklung eine Plattform mit vielen kreativen Formaten, um ihre individuellen Fragestellungen oder Lösungen …
Das neue Format für KMU des Demografie-Experten Vereins
Das SommerCamp der DEx-Werkstatt 6 „Digitale Transformation und Demografischer Wandel“ im Juli und August
Wuppertal 15.06.2016 Aktuellen Studien zufolge sind viele Unternehmen in Deutschland verunsichert, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Sie wissen nicht wie und wo sie anfangen sollen. Der Demografie-Experten Verein bietet kleinen und mittelständischen Unternehmern die Möglichkeit mit der DEx-Werkstatt „Digitale Transformation und Demografischer …
Praxistransfer im Fokus
Praxistransfer im Fokus
Morgenstadt-Werkstatt meets Digital­akademie@bw: Zwei Tage Live-Austausch zwischen Kommunen und Lösungs­anbietern Unter der Fragestellung »Digitalisierung wozu?« findet am 13. und 14. Dezember 2018 im Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE in Stuttgart zum dritten Mal die »Morgenstadt-Werkstatt« statt. Die Veranstaltung richtet das Fraunhofer-Institut …
Event zur Digitalisierung
Digitalisierung leicht gemacht: die zweite Digitalisierungs-Werkstatt Rhein-Main am 25.06.2019 in Wiesbaden
Wiesbaden/Hessen, 04. Juni 2019. Bereits zum zweiten Mal findet am 25.06.2019 von 16.00 bis 20.00 Uhr die Digitalisierungs-Werkstatt Rhein-Main in Wiesbaden statt. Die Veranstaltung ist von KMB| Dr. Klaus M. Bernsau Konzept Management Beratung für Unternehmenskommunikation und der Wiesbadener Social Media Manufaktur speziell für kleine und mittelständische …
Morgenstadt-Werkstatt meets Digitalakademie@bw
Morgenstadt-Werkstatt meets Digitalakademie@bw
… co-kreativen Formaten arbeiten die Teilnehmenden Zukunftsvisionen Lösungsansätze für die Stadt der Zukunft. Leitthema der diesjährigen Werkstatt ist die Fragestellung »Digitalisierung wozu?«. In Partnerschaft mit der Digitalakademie@bw, einer Initiative aus der Digitalisierungsstrategie digital@bw des Landes Baden-Württemberg, schließt die Morgenstadt-Werkstatt …
Objekteinrichtungen Hotel - Opendays 2023 bei reckert werkstatt möbel GmbH
Objekteinrichtungen Hotel - Opendays 2023 bei reckert werkstatt möbel GmbH
… sich stets dem Ziel verschrieben, zeitloses Design von höchster Qualität zu schaffen, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch umweltfreundlich ist. Insbesondere das Thema Digitalisierung in der Hotel- und Gastro-Branche wird dieses Jahr einer der Schwerpunkte sein. Während der Veranstaltung werden Besucher die Gelegenheit haben, unsere neuesten Kollektionen …
Praxisbezogen: lise Scrum-Weiterbildung in der ITC-Werkstatt.
lise Scrum-Werkstatt im IMPULS Trainingscenter: Agile Erkenntnisse direkt vor Ort in der Praxis testen
… Aha-Erlebnissen, weil oft schon kleinste Veränderungen im gelernten Workflow große Effektivitätsverbesserungen bedeuten“, so Michael Thie, Geschäftsführer des IMPULS Trainingscenters. Scrum für die Digitalisierung immer wichtiger Auch wenn ein agiles Vorgehensmodell eher in der Softwareentwicklung zu verorten ist, haben viele agile Methoden, wie zum Beispiel …

Sie lesen gerade: Die Digitalisierung in der Werkstatt und am Fertigungsband