Es ist der erste Kissinger Sommer unter der Intendanz von Tilman Schlömp, der die Nachfolge von Kari Kahl-Wolfsjäger antritt. Wichtigste Neuerung ist die auf fünf Jahre angelegte Partnerschaft mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Der weltweit erfolgreiche Klangkörper mit seinem charismatischen Chefdirigenten Paavo Järvi wird als Festivalorchester jährlich drei bis vier hochkarätige Konzerte im prächtigen Max Littmann-Saal des Regentenbaus in Bad Kissingen spielen, darunter jährlich eine Eigenproduktion, die speziell für den Kissinger Sommer konzipiert wird. Im Jahr 2017 ist dies die komplette Schauspielmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die einzelnen Musikstücke werden durch Texte (Rezitation: Katja Riemann) verknüpft. Das Konzert am 9. Juli wird durch ein Education-Projekt am selben Tag ergänzt, in dem Schüler aller Schulformen in Bad Kissingen gemeinsam mit Profimusikern ihre eigene „Sommernachtstraum“-Version im Kurtheater präsentieren. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Leitung von Paavo Järvi wird das Festival 2017 am 16. Juni mit der Geigerin Hilary Hahn und dem Violinkonzert Nr. 4 von Henri Vieuxtemps sowie mit Werken von Robert Schumann und Johannes Brahms eröffnen. Am 18. Juni folgt das zweite Konzert der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen mit Arcadi Volodos am Klavier und dem Klavierkonzert Nr. 3 von Ludwig van Beethoven sowie der ersten Symphonie von Johannes Brahms.
Neben dem Festivalorchester werden 2017 zwei herausragende Musikerpersönlichkeiten dem Kissinger Publikum als „Artists in Residence“ näher vorgestellt. Dies sind die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und die Mezzosopranistin Vesselina Kasarova mit jeweils drei Konzerten. Beide Künstlerinnen vermitteln dem Publikum zudem in einer Gesprächsrunde einen Blick hinter die Kulissen des Konzertbetriebs.
Die 62 Veranstaltungen des Kissinger Sommers 2017 folgen dem seit über 30 Jahren bewährten Konzept einer gesunden Mischung von „Stars“ und jungen Künstlern, trotzdem vollziehen sie einen behutsamen Generationswechsel. Neben den genannten Residence-Künstlern stehen vor allem Musiker im Fokus, die als starke Persönlichkeiten mit Charisma und Bühnenpräsenz ihr Publikum in den Bann ziehen. Hierzu gehören u.a. die kanadische Sopranistin Measha Brueggergosman, der englische Geiger Nigel Kennedy, die litauische Dirigentin Mirga Gražinyte-Tyla, der deutsche Bariton Christian Gerhaher oder der finnische Geiger Pekka Kuusisto. Viele der Programme sind eigens für den Kissinger Sommer 2017 entstanden und in dieser Form nur in Bad Kissingen zu hören.
Farbige und kontrastreiche Konzertprogramme werden durch neue Formate ergänzt, die den „genius loci“ der historischen Spielstätten feiern. Das umfangreichste und innovativste Projekt ist hierbei die „Palastrevolution“ am 8. Juli, die von morgens um 11 Uhr bis um Mitternacht den Gesamtkomplex Regentenbau, Arkadenbau und Wandelhalle mit insgesamt 12 vernetzten Konzerten bespielt. Revolutionäre Musik des 18. bis 21. Jahrhunderts erklingt in den historischen Sälen der Wittelsbacher Monarchen; Stars wie Ute Lemper oder das Turtle Island Quartet treten hier neben dem Jugendmusikkorps Bad Kissingen, dem Bayerischen Kammerorchester Bad Brückenau und dem Kurorchester Bad Kissingen auf.
Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Intendanz ist die Etablierung eines festen Educationprogramms als eigene Sparte unter dem Titel „Zukunftslabor“. Neben den früheren Angeboten wie z.B. Probenbesuchen werden mehrere neue Projekte entwickelt, in denen Schüler und jugendliche Künstler gemeinsam mit professionellen Musikern und Regisseuren arbeiten. Außer dem „Sommernachtstraum“ im Kurtheater gehören die Produktion von Mauricio Kagels „Der Tribun“ am 8. Juli zum Kissinger Zukunftslabor 2017 sowie das für Bad Kissingen gestaltete Schülerkonzert des BBC Symphony Orchestra.
Prof. Dr. Hans Maier, einer der ehemals wichtigsten Kulturpolitiker Bayerns, übernimmt auch 2017 die Schirmherrschaft des Kissinger Sommers, wofür das Festival sehr dankbar ist. Tilman Schlömp, der neue Intendant, ist promovierter Musikwissenschaftler und war von 2005 bis 2015 Leiter des künstlerischen Betriebs beim Beethovenfest Bonn, wo er wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung und internationalen Anerkennung des Festivals beitrug.
Die rund 34.000 Tickets im Angebot zu Preisen von 10 bis 100 Euro sind ab 28.11.2016 unter Tel. +49 971 8048-444 (Mo-Fr 8:30-20 Uhr, Sa/So 10-14 Uhr) sowie unter
und www.kissingersommer.de bestellbar, Mitglieder des Fördervereins Kissinger Sommer können ab sofort bestellen. Das Programm 2017 erscheint im neuen Corporate Design, das inklusive des neuen Logos von der Berliner Grafikagentur MüllerValentini entwickelt wurde. Neben den Printmedien wurde auch die Internetpräsenz des Festivals überarbeitet und erweitert, die neue Seite www.kissingersommer.de ist ab 4. November freigeschaltet.
