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Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung

Die AVA erwartet weit über 500 Tierärzte zur Tagung

Die AVA erwartet weit über 500 Tierärzte zur Tagung

16. AVA-Haupttagung im März 2016 in Göttingen greift diese Thematik erstmals auf einer Tierärztetagung auf
In den letzten 50 Jahren hat sich die Nutztierhaltung in sehr schnellen Schritten zu einer „Hochleistungs-Tierhaltung“ entwickelt. Im Milchkuhbereich von rund 2.500 kg Jahresmilchleistung auf heute über 10.000 kg – von täglichen Zunahmen beim Schwein mit rund 400g auf über 1.000g, und so lassen sich im Nutztierbereich viele weitere Leistungsparameter nennen, die 1960 noch als „niemals erreichbar“ und „utopisch“ erschienen.

Selbst wenn Spitzenhöfe in der Lage sind, das landwirtschaftliche Management, auch mit Hilfe des betreuenden Tierarztes, zu meistern, so kommen sehr viele landwirtschaftliche Betriebe (Tiere und Betreuer) an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Betrachtet man hoch leistende Betrieb in Sachen Tiergesundheit, so ist festzustellen, dass tierische Leistung und Gesundheit nicht gegenläufig sein müssen. Die seit Jahren erfolgreichsten Betriebe haben in der Regel eine tadellose Tiergesundheit. Man muss es eben „können“. Aber: die gesellschaftliche Akzeptanz der modernen Nutztierhaltung findet in der Regel nicht mehr statt. Die Kritiken der Verbraucher, aber auch vieler Tierärzte und Landwirte zu Betrieben mit hoch leistenden Milchkühen, nehmen mehr und mehr zu. In den Medien hat man sich bereits der Thematik gewidmet und spricht z.B. von den „armen ausgebeuteten Tieren“ usw… . Haben wir das Maß der Dinge „überdreht“? Kapitulieren wir bei den Leistungstieren? Man könnte es fast so sehen, trotzdem gibt es Betriebe, die Höchstleistungen mit einer Top - Tiergesundheit managen. Woran liegt das? Die AVA widmet sich dieser „Problematik“ einem ganzen Fortbildungstag. Was können wir Tierärzte beisteuern, um gesunde und ökonomische Herden zu betreuen, die die Tiere und auch den Landwirt nicht überfordern. Das Tier als „Mitgeschöpf“, „Kamerad“ und „Freund“ veränderte in den letzten Jahren im großen Maße die Mensch-Tier-Beziehung. Das Wort „Massentierhaltung“ wird heute in der Bevölkerung mit Begriffen wie „GAU“, „Terrorismus“, „Naturkatastrophen“, usw. gleichgesetzt. Moderne (und auch tiergerechte) Haltungssysteme werden heutzutage in der Gesellschaft nicht mehr oder kaum akzeptiert.
Der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (WBA) hält die derzeitigen Haltungs- und Nutzungsbedingungen vieler Systeme für nicht zukunftsfähig. Der WBA ist der Meinung, dass gemeinsame Anstrengungen von Staat, Wirtschaft und Verbraucher nötig sind, um „neue Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ zu finden. Aus diesem Grunde hat der Beirat Leitlinien und Empfehlungen für eine gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung entwickelt und in einem Gutachten veröffentlicht. Eine Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird allerdings ohne tiefgreifende Änderungen in der Nutztierhaltung nicht möglich sein, was dem Beirat bewusst ist. Frau Prof. Dr. Ute Knierim (Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften, Tierärztin und Landwirtin) ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik (WBA) beim BMEL und Mitautorin des Gutachtens Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung von 2015.
Im standespolitischen Fortbildungsteil der 16. AVA-Haupttagung im Göttingen wird sie(nicht nur) zum Gutachten Stellung beziehen und mit den anwesenden Tierärztinnen und Tierärzten diskutieren, auf welchem Wege sich die gesellschaftliche Akzeptanz der Nutztierhaltung verbessern lässt. Gründer und Leiter der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA), der Fachtierarzt und Agrarwissenschaftler Ernst-Günther Hellwig hofft, dass wie in den letztjährigen Göttinger-Haupttagungen weit über 500 Tierärztinnen und Tierärzte zur 16. AVA-Haupttagung anreisen.


Schlüsselwörter:
16. AVA Haupttagung, Nutztier, Tiermedizin, AVA, Agrar- und Veterinär- Akademie, Tierarzt, Hellwig, Kuh, Bestandsbetreuung, Arzneimittelgesetz (AMG), Veterinärmedizin, Tiergesundheit, Antibiotika, Tierwohl, Präventivmedizin, Tierschutz, Verbraucherschutz, Tierhaltung, Landwirtschaft.
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